Mittwoch, 23. Juli 2008

Projektbesuche

Die letzen zwei Tage habe ich hauptsächlich damit verbracht, die verschiedenen Projekte von SJ Vietnam (unserer Organisation) zu besuchen.

Montag waren bei dem sogenannten ‚Fisher Village’. Dort leben arme Familien die aus anderen Provinzen nach Hanoi gekommen sind. Da sie keine offiziellen Einwohner von Hanoi sind, können sie nicht in der Stadt wohnen, sondere leben in Häusern auf dem Roten Fluss. SJ Vietnam hilft den Familien diese Boothäuser zu bauen. Weil die Familien keine Hanoier sind, können die Kinder auch nicht in Hanoi zur Schule gehen. Die Organisation hat ein ‚Youth House’ in der Gegend gegründet, wo die Kinder dieser Familien unterrichtet werden und außerdem Mittags etwas zu essen bekommen. Die Volunteers unterrichten die Kinder, helfen die Boothäuser zu bauen/reparieren, bauen Wasserfilter für die Familien, kochen…

'Fisher Village' (Floating Houses)

Ein weiteres Projekt ist in einem großen Kinderkrankenhaus in Hanoi, wo unsere Volunteers auf den Stationen mit den Kindern spielen, um sie so ein bisschen abzulenken.

Dienstag waren wir dann bei der Blinden Schule. Unsere Volunteers unterrichten hier Englisch, verschönern die Schule, helfen den Kindern ihre Zimmer sauber zu halten….

Blindenschule


Unterbringen der Kinder in der Blindenschule

Es sind alles wirklich tolle Projekte, aber auf der anderen Seite ist es sehr bedrückend zu sehen, in welchen Verhältnissen die Kinder hier leben. Die Einrichtungen sind für vietnamesische Verhältnisse gut, aber verglichen mit dem was wir in Europa gewohnt sind, nicht zu vergleichen.

Insbesondere das Kinderkrankenhaus hat mich sehr mitgenommen. Teilweise teilen sich 3 Kinder oder mehr ein Bett, das nur aus einem Metallgestell und einer Bambusmatte besteht. Die Familien der Kinder schlafen auf dem Boden, müssen teilweise ihren ganzen Besitz verkaufen, um die Behandlung ihres Kindes zu bezahlen. Uns wurde erzählt, dass Ärzte und Schwestern oft Geld unterm Tisch zugeschoben wird, damit sie bspw. Injektionen und Blutabnahmen weniger schmerzhaft machen.

Naja, auf jedem Fall habe ich in den letzten Tagen viele Eindrücke sammeln können…

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